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Baugenossenschaften

Gemäss Gesetz fördern oder sichern Genossenschaften in gemeinsamer Selbsthilfe wirtschaftliche Interessen der Genossenschaftsmitglieder (Art 828 Abs. 1 Obligationenrecht). 

Beispiele sind die landwirtschaftlichen Genossenschaften, in denen sich schon früh Landwirte zusammen geschlossen haben, um ihre Landwirtschaftsprodukte zu sammeln und gemeinsam zu vertreiben. Oder die Raiffeisenbanken, die als Genossenschaften gegründet wurden um ihren Mitgliedern Bankdienstleistungen zu erbringen.

Die Genossenschaftsidee ist typisch schweizerisch, es gibt wahrscheinlich kein anderes marktwirtschaftlich orientiertes Land, das wirtschaftlich so stark durch Genossenschaften oder ähnliche Organisationsformen geprägt wird wie die Schweiz: Migros, Coop, Raiffeisenbank, Mobiliar, Landi - alles Milliardenkonzerne, die rechtlich gesehen ihren Mitgliedern, den Genossenschaftern, gehören und von der Grundidee her für ihre Mitglieder arbeiten. Danebst existieren tausende Genossenschaften mittlerer und kleinerer Grösse. 

Im Baubereich nehmen die Genossenschaften ebenfalls eine bedeutende Stellung ein, in Städten wie Zürich oder Basel besitzen die Wohnbaugenossenschaften rund 18% (Zürich) bzw. 14% (Basel-Stadt) der Wohnungen. In ländlichen Gebieten waren die Wohn- und Baugenossenschaften bislang nicht so stark vertreten, sind aber mittlerweilen auf dem Vormarsch, insbesondere was Alterssiedlungen und moderne Wohnformen für Familien anbelangt.   

Genossenschafter sind Miteigentümer

In den meisten Fällen vermieten Wohn- und Baugenossenschaften Wohnungen oder Geschäftsraume an ihre Mitglieder. Gelegentlich kommt es auch vor, dass die Genossenschaften Wohnungen erstellen und dann an die Mitglieder verkaufen. 

In den Fällen, in denen die Genossenschaften Wohnungen vermieten, sind die Mitglieder, die in den Wohnungen wohnen zwar Mieter, sie sind als Genossenschafter aber auch Miteigentümer der Wohnungen. 

Mietpreisschutz - Günstigere Mieten - Schutz vor Spekulation

Die Mehrheit der Baugenossenschaften sind nicht proft-orientiert und vermieten (oder verkaufen teilweise) ihre Wohnungen zum Selbstkostenpreis, nicht zum Marktpreis. Dies ist der Grund, dass man immer wieder von erstaunlich tiefen Mieten bei Genossenschaftswohnungen hört und liest - insbesondere bei Wohnungen, die schon ein paar Jahre in Nutzung sind - , die Wertsteigerungen der Immobilie über die Jahre werden nicht in Rechnung gestellt. Dadurch, dass Genossenschaftswohnungen meist nur Kostenmiete verrechnen und die Genossenschaft Eigentümer der Liegenschaft ist, sind die Wohnungen auch geschützt vor Ankäufen und darauf folgenden Mietzinserhöhungen durch Spekulanten.

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